Installation der Java JDK
Willemers Informatik-Ecke
Die JDK (Java Development Kit) ist die Entwicklungsumgebung, die einen Java-Compiler enthält sowie die Laufzeitumgebung (JRE - Java Runtime Environment), um Java-Programme auszuführen.

Für eine vernünftige Entwicklungsarbeit wird noch eine IDE, wie Eclipse oder NetBeans benötigt.

Oracle und OpenJDK

Die Java-Umgebung (JDK und JRE) wurde bisher von Oracle betreut, an die Java durch die Übernahme der Firma Sun geriet.

Ab der Java-Version 7 entstand eine vollkommen freie Variante, die sich OpenJDK nannte. Seit 2019 haben sich die Konditionen der Oracle-JDK geändert. Oracle erzwingt eine Registrierung, wenn jemand Java herunterladen will. Nur die persönliche Nutzung ist weiter kostenlos. Welche weiteren Einschränkungen es geben wird, wird die Zukunft zeigen.

Es bleibt aber OpenJDK als Alternative. Bisher wurde OpenJDK vor allem im Linux-Umfeld eingesetzt. Nun wird dies auch für Windows und Mac wichtig.

Die Homepage von OpenJDK

Wenn man die aktuelle Java-Version benötigt, wendet man sich an die Website openjdk.java.net. Unter dem Stichwort "Download" befindet sich ein Link auf die aktuelle Version.

Dort können die Binaries für

heruntergeladen werden. Sie müssen dann systemkonform von Hand installiert werden. Da dies für Anfänger nicht ganz trivial ist, gibt es auch einfachere Möglichkeiten.

Installation Linux

Installation aus dem Repository

Normalerweise steht Java und seine Entwicklungsumgebung (JDK) in den Repositories der Distribution zur Verfügung. Die Installation daraus ist einfach und sicher. Beispiel ist das bei allen Debian-Ablegern (Ubuntu, Linux Mint) mit dem folgenden Befehl möglich:

apt install default-jdk
Diese Variante ist empfehlenswert, weil sie sauber installiert wird und sich die Updates an das Systemupdate hängen.

Installation der tar.gz-Datei von der OpenJDK-Website

Wie oben beschrieben, wird das OpenJDK als tar.gz heruntergeladen. Nach dem Herunterladen wird diese Datei beispielsweise mit dem Befehl tar entpackt. Der Name der Tar-Datei wird sich bei Ihnen bezüglich der Versionsnummer vermutlich unterscheiden.

Nach dem Download wird sich die Datei vermutlich im Heimatverszeichnis im Ordner Downloads befinden. Im weiteren gehn wir davon aus, dass der User ich heißt.

cd ~/Downloads
tar xfz openjdk-12.0.2_linux-x64_bin.tar.gz

Für dieses und eventuelle spätere Versionen des JDK wird der Pfad /usr/lib/jvm verwendet. Der Pfad des Java-JDKs lautet damit /usr/lib/jvm/jdk-12.0.2

sudo mv jdk-12.0.2 /usr/lib/jvm

Anstatt das Verzeichnis zu verschieben, hätte auch per cd nach /usr/lib/jvm wechseln können, bevor man entpackt. Um dort auspacken zu können, muss man natürlich root-Rechte haben.

Zwischen Java-Versionen wechseln

Linux kann mehrere Java-Versionen verwalten. Dazu verwendet es den Befehl update-alternatives. Damit ist es möglich, die Versionen der entscheidenden Befehle java, javac, javaws und jar umzuschalten, aber auch, sie überhaupt erst dem System bekannt zu machen.

sudo update-alternatives --install "/usr/bin/java" "java" "/usr/lib/jvm/jdk-12.0.2/bin/java"  1
sudo update-alternatives --install "/usr/bin/javac" "javac" "/usr/lib/jvm/jdk-12.0.2/bin/javac"  1
sudo update-alternatives --install "/usr/bin/jar" "jar" "/usr/lib/jvm/jdk-12.0.2/bin/jar"  1
Um die Vorgabe auf die aktuelle Java-Version zu setzen, werden folgende Befehle gegeben:
sudo update-alternatives --set "javac" "/usr/lib/jvm/jdk-12.0.2/bin/javac" 
sudo update-alternatives --set "java" "/usr/lib/jvm/jdk-12.0.2/bin/java" 
Umgeschaltet wird nun mit den Befehlen:
sudo update-alternatives --config java
sudo update-alternatives --config javac
sudo update-alternatives --config jar
Anschließend werden die Versionen angezeigt und man kann die Nummer auswählen. Danach sollte der folgende Befehl die Version 1.8 melden.
java -version

Installation Windows

Adoptium

Um OpenJDK zu installieren, stellt das Projekt Adoptium einen speziellen Installer für Windows unter der URL https://adoptium.net zur Verfüung.

Hier finden Sie einen Button, um die aktuelle LTS-Release für Windows zu installieren.

Sie laden damit eine Datei mit der Extension MSI herunter, die als Installationsdatei ausgeführt werden kann. Sie können es bei den Vorgaben belassen. Der Rest funktioniert wie bei jeder Installation einer Software für Windows.

Installation von der OpenJDK-Seite

Für Windows wird eine ZIP-Datei angeboten, die ein Verzeichnis jdk-nr enthält, wobei nr für die Versionsnummer steht.

Dieses Verzeichnis wird unter das Verzeichnis C:\Programme\Java kopiert.

Macintosh

Java auf dem Mac ist nicht ganz einfach. Leider versteckt der Mac manchmal Versionen und der Aufruf java -version ist nicht verlässlich.

Alte Java-Versionen entsorgen

Hier könnten sich noch alte Java-Versionen verbergen:
cd /Library/Java/JavaVirtualMachines
ls
Eine alte Version wird mit der rekursiven Option des Befehls rm gelöscht.
rm -rf jdk-*.jdk

Installation mit adoptium

Auf der Website von ApoptOpenJDK kann man mit einem Mac mit dem Button Install JDK eine pkg-Datei herunterladen, die eine geführte Installation ermöglicht.

JDK von Oracle

Wenn es unbedingt die Version von Oracle sein soll, muss man sich damit abfinden, dass diese Version seit April 2019 nicht mehr wirklich frei ist. Für den Download wird eine Anmeldung bei Oracle erzwungen und der Einsatz für kommerzielle Projekte sollten bei den Lizenzbedingungen genau nachgelesen werden.

Wenn Sie immer noch die Version von Oracle wollen, finden Sie unter der URL http://www.oracle.com/technetwork/java/javase/downloads einen Weg dorthin.

Für die Benutzer von Red Hat oder openSuse gibt es dort auch RPM-Pakete, die mit dem entsprechenden yum-Befehl oder einem grafischen Tool installiert werden. Für Debian- oder Ubuntu-Benutzer gibt es DEB-Pakete.

Das weitere Vorgehen erfolgt über die Installationstools der jeweiligen Linux-Version, wird aber an dieser Stelle nicht näher beschrieben.