Linux und Video
Willemers Informatik-Ecke

Video-Formate

Wenn Sie eine DVD kaufen oder eine Fernsehsendung aufnehmen, ist das Format in der Regel MPEG-2.

Heutzutage setzt sich mehr und mehr das Containerformat mp4 durch. Allerdings besagt dies noch nicht, wie das Video kodiert ist. Ein gebräuchlicher Standard ist H264 und H265, die im Web weit verbreitet sind.

Abspielen: VLC

VLC spielt Videos ab und kommt in Open-Source-Lizenz. VLC steht aber auch für Windows und Mac zur Verfügung.

VLC kommt nicht nur mit verschiedensten Medien (Stream, DVD) zurecht, er bringt auch die eigenen Codex mit und spielt so alle gängigen Formate ab.

Mit Einschränkungen können sogar Filmkonvertierungen und einfache Schnitte durchgeführt werden. Dazu muss man allerdings etwas in die Tiefen des Programms eindringen.

Videokameras

Wie alle andere Hardware sind auch Video-Eingänge im Verzeichnis /dev zugreifbar. Das erste Video-Device hat den Namen /dev/video0, weitere Eingänge werden einfach durchgezählt.

Eine Videokamera wird in der Regel bei Anschluss automatisch erkannt. Sie können sie prüfen, indem Sie VLC starten und über Media|Open Capture Device /dev/video0 (oder den entsprechenden Eingang) eingeben. Funktioniert dies, ist die Kamera auch von anderen Programmen zugreifbar.

Da Browser nicht einfach ohne zu fragen auf die Hardware des Benutzers zugreifen dürfen, werden Sie jedes Mal gefragt, wenn beispielsweise ein Videokonferenz-Tool auf die Kamera zugreifen will.

Screencasts

Screencasts sind Video-Mitschnitte des Bildschirmgeschehens auf dem Computer. Damit zeichnet mancher Spieler seine sensationellen Erfolge auf, es wird aber auch für virtuelle Vorlesungen eingesetzt.

Für das Erstellen von Screencasts steht unter Linux das einfache Programm VokoScreen zur Verfügung, das aus dem Repository mit dem folgenden Befehl installiert werden kann:

sudo apt install vokoscreen
Leistungsfähiger ist das Programm OBS Studio, das oft auch für Youtube-Videos eingesetzt wird.

DVDs

libdvdcss

Falls es Probleme gibt, DVDs abzuspielen, kann es daran liegen, abzuspielen, kann es sein, dass die Library libdvdcss nicht installiert ist. Bei Linux Mint ist diese von Haus aus installiert. Unter Debian und Ubuntu muss sie mit dem folgenden Befehl nachinstalliert werden:

sudo apt install libdvd-pkg

Bei einigen Distributionen befindet sie sich nicht einmal im Repository und muss darum nachinstalliert werden. Die Datei ist leicht im Internet zu finden. Je nach Distribution benötigen Sie dann noch eine Beschreibung zur Einrichtung.

Handbrake

Handbrake konvertiert DVDs in Videodateien, ermöglicht es aber auch Videodateien zu konvertieren, um deren Größe zu reduzieren.

Videos schneiden

Avidemux

Die Homepage von Avidemux befindet sich unter http://avidemux.sourceforge.net.

Neben der Fähigkeit zum Schneiden bietet es eine Vielzahl von Video- und Audioformaten und ermöglicht damit die Konvertierung von diesen untereinander. Avidemux kommt aus dem Linux-Bereich und ist aber auch für Windows und Mac verfügbar.

Leider ist Avidemux nicht mehr Bestandteil der Standarddistributionen. Darum müssen Sie Avidemux als Fremdquelle einbinden, falls Sie eine automatische Aktualisierung mit dem System-Update verbinden wollen.

Details finden Sie unter dem Avidemux-Artikel von ubuntuusers.

Openshot

OpenShot ist eine Videobearbeitungs-Software in Open-Source-Lizenz. Unter Linux ist es meist im Repository direkt verfügbar und kann unter Debian, Ubuntu, Linux Mint und ähnlichen Distributionen mit dem folgenden Befehl installiert werden:

sudo apt install openshot

Das Programm kann schneiden, mehrere Video- und Tonspuren verwalten, Übergänge und Titel bauen und beherrscht Effekte.

Fernsehen

Die Videoabspiel-Software Kaffeine kann mit Fernseh-Devices den Laptop zum Fernseher werden lassen. Kaffeine ist Bestandteil des KDE-Desktops, kann aber auch auf anderen Linux-Distributionen verwendet werden.

Das Programmpaket VDR ist ein virtueller Videorekorder und kann mit entsprechenden Fernseh-Devices über ein Web-Interface Fernsehsendungen streamen oder auch aufnehmen.