Windows XP auf Vista-Rechner hinzuinstallieren
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Willemers Informatik-Ecke
Ausgangssituation
Der Laptop war bereits von Haus aus mit Windows Vista ausgestattet.
Für bestimmte Zwecke wurde zusätzlich noch Windows XP benötigt.
Die Vista-Installation sollte aber möglichst nicht verändert werden.
Sie brauchen:
- Die Vista-Original-DVD
- Die XP-Original-CD
- Eine Ubuntu-Installations-CD
Sie haben bei dieser Bauanleitung mehrfach die Gelegenheit, den kompletten
Platteninhalt mit einer kleinen Fehlbedienung auf ewig verschwinden zu lassen.
Wenn Sie nicht verdammt sicher sind, was Sie tun, sichern Sie Ihre Daten!
Wenn Sie sich so sicher sind, dass Sie das nicht brauchen: Warum lesen Sie
hier nach?
Partitionierung
Für die parallele XP-Installation wird eine eigene Partition benötigt.
Die Partitionierung habe ich mit der Hilfe einer Ubuntu-Installations-CD
erledigt.
Sie tun einfach so, als wollten Sie Ubuntu installieren. Irgendwann erreichen
Sie die Partitionierung. Hier wählen Sie manuell bzw.
Expertenmodus.
Wählen Sie die Vista-Partition aus. Ubuntu erlaubt Ihnen, diese zu verkleinern.
Das funktioniert bei mir seit Jahren immer wieder einwandfrei.
Auf dem freigewordenen Raum legen Sie bitte eine neue Partition an.
Sichern Sie die Partitionstabelle und brechen Sie die Installation ab.
XP-Installation
Beim allerersten Versuch erzählte mir XP, dieser Rechner habe keine
Festplatte. Das war gelogen.
Allerdings erkennt XP keine S-ATA-Platten. Man kann im BIOS der meisten
PCs umstellen, dass die S-ATA-Platte wie eine IDE-Platte behandelt wird.
Statt AHCI muss dort IDE oder ATA stehen. Beim nächsten Start von Vista
korrigiert Vista seine Treiber automatisch. Linux hat da auch keine Probleme.
Und XP erkennt die Platte!
Die Super-User werden beklagen, dass diese Umschaltung die Performance-Vorteile
der SATA-Platten zunichte macht. Eine ausgiebige Recherche über den
Umfang der Einbußen brachte zutage, dass es schlimmstenfalls 5-10% sind, die
auch nur dann auftreten, wenn viele Prozesse parallel viele Schreibzugriffe
gleichzeitig ausführen. Diese Einbußen nehme ich auf dem Laptop hin.
Wer es ganz richtig machen will, kann ja XP noch mit AHCI-Treibern versehen.
Dann sollte eine Rückschaltung des BIOS funktionieren, ohne dass XP
einen Bluescreen erzeugt. Viel Spaß!
Dann habe ich die XP-Installation gestartet und als Ziel die neue Partition
gewählt. Anschließend habe ich neu gebootet und schon war die
Vista-Installation verschwunden. Hurra!
Vista reparieren
Nun booten Sie die Vista-System-DVD und beginnen eine normale Installation
bis Ihnen angeboten wird, die bestehende Installation zu reparieren.
Dort erklären Sie, dass die Installation einen Startfehler hat.
Die Vista-Installation wird erkannt, Sie wählen sie aus und
bestätigen sie. Anschließend gibt es einen Neustart. Die
ursprüngliche Vista-Umgebung ist wieder da, aber die XP-Installation
ist weg. So macht Installieren Spaß!
Boot-Manager von Vista einrichten
Nun wird der Boot-Manager von Vista eingerichtet. Dazu benötigen Sie eine
Eingabeaufforderung, die als Administrator läuft. Das finden Sie unter
Start-Programme-Zubehör und dort mit der rechten (!) Maustaste die
Eingabeaufforderung anklicken. In dem erscheinenden Menü können Sie als
Administrator auswählen. Passwort - Bestätigen - Fortsetzen usw...
Nun geben Sie bitte die folgenden Befehle ein.
Der erste brachte bei mir eine Fehlermeldung. Das kann aber daran liegen,
dass ich es versehentlich doppelt ausführte:
Bcdedit /create {legacy} /d "Windows XP"
Bcdedit /set {legacy} device boot
Bcdedit /set {legacy} path \ntldr
Bcdedit /displayorder {legacy} /addlast
Danach neu booten und vor dem Start von Vista erscheint die Möglichkeit,
Windows XP zu starten.
Alles ist gut!