UNIX und Modem

Willemers Informatik-Ecke

Administrationszugang

Neben der Verwendung des Modems als Netzbrücke ins WAN wird ein Modem manchmal auch als Wartungszugang verwendet. Man meldet sich wie an einem Textterminal an, nur dass die Anbindung über eine Telefonleitung läuft. Dieser Zugang öffnet nicht den gesamten Netzwerkzugang, reicht aber völlig aus, um die üblichen Administrationstätigkeiten durchzuführen.

Ein solcher Anschluss eines Modems ist prinzipiell nicht sehr viel anders als der Anschluss eines Terminals. Allerdings wird durch den getty, der eventuell noch in der inittab bzw. der tty steht, der serielle Port für andere Anwendungen, die das Modem verwenden wollen, gesperrt. Diese müssen entfernt werden. Oft findet man auch die fertige Modemkonfiguration in inittab oder tty fertig konfiguriert und lediglich auskommentiert.

spezielles serielles Device

Für die Verwendung eines Modems wird oft ein anderer Eintrag im Verzeichnis /dev verwendet. Das getty wird durch ein Flag an die etwas andere Benutzung angepasst oder es gibt sogar ein alternatives getty wie uugetty unter HP-UX oder mgetty unter Linux.

Um das Modem mit unterschiedlichen Baudraten von außen ansprechen zu können, werden die Baudraten mit Kommata getrennt hinter den Aufruf von getty geschrieben. Auf diese Weise versucht das System die verschiedenen Baudraten der Reihe nach durch. Im folgenden ein Beispiel unter SCO.

getty -h ttyF01 19200, 9600, 4800, 2400

Unter LINUX ist gibt es für den Anschluß eines Modems das Programm mgetty. Der vollständige Eintrag der /etc/inittab lautet:1)

m:23:respawn:/usr/sbin/mgetty -s 115200 /dev/ttyS1

mgetty erhält als Parameter die Geschwindigkeit der Rechnerschnittstelle und nicht die des Modems. Das Device ttyS1 stellt die zweite serielle Schnittstelle dar. Ist nur ein Modem angeschlossen, ist ein symbolischer Link namens modem auf die entsprechende Schnittstelle sinnvoll.

ln -s /dev/ttyS1 /dev/modem


1 vgl. Endres, Schmidt: Bei Anruf Netz. c't 25/99, S. 218-223.

Diese Seite basiert auf Inhalten aus dem Buch Arnold Willemer: Wie werde ich UNIX-Guru
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