Automatisches Mounten |
In vielen Fällen ist es unsinnig, alle NFS Dateisysteme eingebunden zu halten, da sie nur selten benötigt werden. In manchen Fällen ist kann es zu Schwierigkeiten kommen, wenn zuviele Verbindungen bestehen. Ein Beispiel ist eine Konfiguration, in der ein Anwender sein Heimatverzeichnis auf seiner Workstation hat und dieses auf anderen Maschinen in der aktuellen Version zur Verfügung haben möchte, wenn er sich einloggt. Das löst man recht einfach, indem man das Heimatverzeichnis auf fremden Rechnern einfach jeweils von der Heimatworkstation per NFS mountet.
Solche und vergleichbare Situationen lassen sich mit dem automount in den Griff bekommen. Es wird festgelegt, welche Verzeichnisse von wo einzubinden sind. Sie werden aber erst dann wirklich angefordert, wenn diese Verzeichnisse angesprochen werden,
Für jeden der Aufsetzpunkte wird in der Masterdatei eine weitere Konfigurationsdatei genannt. Konventionsgemäß steht sie ebenfalls im Verzeichnis /etc und der Name beginnt mit auto und schließt mit dem Aufsetzpunkt. In ihr steht beschrieben, welche Unterverzeichnisse zur Verfügung stehen, die Optionen des Befehls mount und das Device oder die NFS-Quelle, also ähnlich wie in der fstab.
# /etc/auto.master /misc /etc/auto.misc /home/auto /etc/auto.home |
Nun wird in der Datei auto.home für den Benutzer andrea definiert, dass das eigentliche Heimatverzeichnis auf dem Rechner gaston liegt und von dort per NFS zu mounten ist.
# /etc/auto.home andrea -fstype=nfs gaston:/home/andrea |
Tatsächlich ist die Option nicht nötig, da der Automounter normalerweise davon ausgeht, dass es sich um ein NFS-Verzeichnis handelt.
Bei dieser Konfiguration befindet sich das Heimatverzeichnis von andrea in /home/auto/andrea. Das könnte man natürlich bei der Benutzerverwaltung so eintragen. Elegant ist das allerdings nicht. Um dennoch den Pfad /home/andrea verwalten zu können, legen Sie einfach einen symbolischen Link.
ln -s /home/auto/andrea /home/andrea |
Wenn der Benutzer andrea auf silver angelegt wird, muss man einerseits darauf achten, dass die gleiche UID wie auf gaston verwendet wird. Als Heimatverzeichnis wird /home/andrea verwendet. Loggt man sich von außen ein, wird sofort das Verzeichnis von gaston eingehängt und andrea hat die gleiche Umgebung wie auf gaston.
Man kann die Konfigurationsdateien auch dem NIS unterstellen und dann alle Heimatverzeichnisse von allen Rechnern im Netz über einen dedizierten Heimatverzeichnisserver versorgen. Da die Workstations der einzelnen Benutzer keine spezifischen Daten mehr verfügen, sind sie auch relativ leicht austauschbar. Der weitere Vorteil ist, dass die Datensicherung wesentlich vereinfacht wird.
Mit Hilfe von automount kann man sogar das lästige Einbinden von CDs in den Verzeichnisbaum umgehen. In der Masterdatei von oben war ein Eintrag für das Verzeichnis /misc. Die entsprechende Konfigurationsdatei hat folgenden Inhalt:
# /etc/auto.misc cd -fstype=iso9660,ro :/dev/cdrom #floppy -fstype=auto,sync :/dev/fd0 |
Und tatsächlich, ein einfacher ls auf das Verzeichnis /misc/cd lässt das CD-Laufwerk durchstarten und zeigt den Inhalt der gerade erst eingelegten CD.
Schwieriger ist da schon das Entnehmen der CD. Da ein automatischer Mount stattgefunden hat, sperrt der Entnahmemechanismus. Allerdings kann man mit Hilfe des Befehls eject oder durch den Befehl umount an die CD wieder heran. Alternativ kann man warten, bis die automatische Freigabe durch den Automount erfolgt. Dies ist standardmäßig 5 Minuten. Mit dem Paramter -t ist diese Zeitspanne zu manipulieren.
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