OS/2 Programmierung

Willemers Informatik-Ecke

Compiler unter OS/2

Die kostengünstigste und keinesfalls die schlechteste Lösung ist der GNU-Compiler, der in zwei Versionen exisitiert. Die emx-Portierung hat dabei den Vorteil, dass sie weitgehend UNIX-kompatibel ist. Dadurch sind auch beinahe alle GNU-Tools unter OS/2 kostenlos verfügbar. Wer mit Kommandozeilen-Tools wie make und grep zurechtkommt, kann mit diesem Compiler gute Ergebnisse erzielen. Es ist durchaus problemlos möglich, Programme mit einer GUI zu entwickeln. Siehe dazu auch die Doku von emx.

Von IBM gibt es den Visual Age Compiler, der wohl etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber von den Benutzern einhellig sehr gelobt wird.

Von Borland gibt es einen C++ Compiler in der Version 2, der mit der OWL ausgestattet ist und es damit erlaubt, portable Programme zwischen OS/2 und Windows zu entwickeln. Allerdings ist die OWL nicht ganz fertig und auch auf einem älteren Entwicklungsstand. Etwas tückisch ist, dass Borland den OS/2-Linker verwendet, der aber ab Version 4 nicht mehr an Bord ist. Glücklich, wer da noch eine alte Version von OS/2 im Schrank hat.

Watcom C++ enthält auch einen OS/2-Compiler. An einigen Stellen ist er anderen Lösungen überlegen, wie bei der Entwicklung von Multitarget-Projekten. Der Compiler hat keinen eigenen Editor und startet stattdessen den EPM von OS/2. Nett ist die vi-Version, die im Paket enthalten ist.

Hilfedateien unter OS/2

Unter OS/2 gibt es zwei Arten von Hilfedateien. Diejenigen mit der Endung INF können durch Doppelklick von der Oberfläche aus verwendet werden. Für die Verwendung aus dem Programm heraus werden Dateien mit der Endung HLP verwendet.

Eine OS/2-Hilfedatei kann aus einer einfachen ASCII-Datei hergestellt werden. Die "Sprache" heisst IPF. Die Datei wird durch den IPF-Compiler ipfc in eine entsprechende Zieldatei compiliert. Der Syntax hat mehr Ähnlichkeiten zu HTML als zu TeX, ist aber recht schnell erlernbar. Hier ein Beispiel:

:userdoc.
:h1 id=Inhalt. Dies ist eine Überschrift;
:i1.Stichwort für den Index

Dieser Bereich ist über das Schlüsselwort Inhalt anspringbar.
:p.
Nun beginnt ein neuer Absatz.
Dieser Link markiert eine :link refid=fussnote reftype=fn.Fussnote:elink.,
die nähere Informationen liefert.

:fn id=fussnote.fussnote
Was zwischen fn und efn steht, erscheint dann als kleines Fenster über
dem Link.
:efn.

:euserdoc.

Ein Tag erscheint immer zwischen einem Doppelpunkt und einem Punkt. Ein Bereich wird eingerahmt durch ein Tag und das entsprechende Ende-Tag. Diesem wird einfach ein e im Namen vorangestellt.


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