Der Desktop ist sehr einfach zu benutzen und benötigt geringe Ressourcen. Darum läuft er sogar auf älteren Raspberry Pis.
Arbeitsflächen
Das beste Feature der Linux-Desktops sind die Arbeitsflächen. Inzwischen wurden sie sogar vom Mac übernommen, der zuvor selbst Vorbild für viele Linux-Features diente.Wenn der Bildschirm voller Fenster ist, tippt man [Strg]+[Alt]+[Pfeil rechts] und hat einen leeren Bildschirm vor sich, den man wiederum mit Fenstern füllen kann. Mit [Strg]+[Alt]+[Pfeil links] kehrt man zur alten Arbeitsfläche zurück. Vier davon gibt es.
Für die Leiste kann man einen Arbeitsflächenumschalter anlegen, der auch eine Übersicht liefert. Mit der rechten Maustaste auf die Leiste klicken, dann Zur Leiste hinzufügen auswählen und aus der Liste Arbeitsflächenumschalter auswählen und Hinzufügen klicken. In der Leiste erscheint eine Reihe mit vier Kästen. Mit der rechten Maustaste erreicht man deren Eigenschaften und kann auch die Anzahl der Flächen verändern.
Leider bietet MATE noch kein Feature, um auf jeder Arbeitsfläche ein anderes Hintergrundbild zu sehen. Das war mein persönlicher Favorit bei KDE 3.
Fenster
Ein Fenster hat den Fokus, das heißt, es empfängt alle Tastendrücke. Das Fenster mit dem Fokus erkennt man in den meisten Designs daran, dass der Schiebebalken andersfarbig ist.
Fenstermenü
Jedes Fenster hat ein Fenstermenü. Je nach den Design-Einstellungen besitzen die Fenster einen Button links vom Schiebebalken, der dieses Menü hervorbringt. Es kann aber auch durch die Tastenkombination [Alt]+[Leertaste] oder durch den Klick mit der rechten Maustaste auf den Schiebebalken hervorgerufen werden.
- Verkleinern
- Vergrößern
- Verschieben
- Immer im Vordergrund
- Immer auf der sichtbaren Arbeitsfläche / Nur auf dieser Arbeitsfläche:
Sie können ein Fenster auf jeder Arbeitsfläche sichtbar machen. Das ist praktisch, wenn man in einem kleinen Fenster einen Film schauen will oder in einem kleinen Fenster Informationen sammelt, die über mehrere Arbeitsflächen verteilt sind. - Arbeitsfläche verschieben:
Man kann das aktuelle Arbeitsfenster auf andere Arbeitsflächen verteilen.
Fenster einrollen
Über das Menü System|Einstellungen|Darstellungen|Fenster erscheint ein Dialog. Unter dem Reiter Verhalten kann das Doppelklicken in den Verschiebebalken verändert werden. Die Vorgabe Maximimieren, die über das Fenstermenü und den Fenster-Button erreicht werden kann, bietet sich hier Einrollen an. Damit kann das Fenster auf seinen Titel reduziert werden, was hilft, wenn man sehen möchte, was das Fenster verdeckt.
Dateimanager Caja
Caja ist der Dateimanager von MATE und Nachfolger des Nautilus von GNOME-2.Wie bei vielen Desktops kümmert sich auch bei MATE der Dateimanager um den Desktop. Darum lassen sich Dateien auch einfach auf den Desktop ziehen.
Dateiansichten
- Symbole ([Strg]+[1]): Die Dateien werden als Symbole mit dem Namen darunter angezeigt. Die Symbole spiegeln den Dateityp wieder.
- Liste ([Strg]+[2]): Die Dateien werden als Listen mit folgenden Spalten
angezeigt.
- Links steht neben Verzeichnissen ein Dreieck, das es möglich macht, das Verzeichnis zu öffnen. So erhält man eine baumartige Darstellung der Dateien.
- Ein Symbol im Miniformat
- Der Dateiname
- Die Größe bei Dateien, bei Verzeichnissen die Anzahl der Elemente der Folgeebene.
- Der Zeitpunkt der letzten Änderung
- Kompakt ([Strg]+[3]): Hier stehen Mini-Symbole gefolgt von ihren Dateinamen untereinander und wenn noch Platz ist auch nebeneinander.
Caja-Einstellungen
Im Dialog unter Bearbeiten|Einstellungen finden Sie folgende interessante Möglichkeiten:- Verhalten
- Umschalten von Doppelklick auf Einfachklick. Damit ähnelt der Desktop eher der Bedienung von Webseiten.
- Papierkorb: Normalerweise wird in einen Papierkorb "gelöscht". Damit sind versehentlich gelöschte Dateien rückholbar, belegen aber bis zum Leeren des Papierkorbs. Den Papierkorb finden Sie in der Spalte Ordner des Cajas.
- Listenspalten: Hier legen Sie fest, welche Spalten in der Listenansicht zu sehen sind.
- Vorschau: Ermöglicht über die Symbole eine Vorabeinsicht in die Dateien. Bei Klangdateien können Sie erreichen, dass sie spielen, wenn sich der Mauszeiger über der Datei befindet.
- Datenträger: Sie können einstellen, was passieren soll, wenn welche Datenträger eingelegt werden. Standardmäßig fragt MATE den Benutzer.
Caja als SFTP-Client
Mit der Tastenkombination [Strg]+[L] kann die Adresszeile editierbar gemacht werden.
sftp://loginuser@meinedomain.deEs erscheint die Abfrage nach dem Passwort. Diese kann so eingerichtet werden, dass Caja es ..
- nach dem Schließen des Fensters vergisst,
- nach dem Herunterfahren vergisst
- oder immer in Erinnerung behält.
Tastenkombinationen selbst definieren
Wenn man hin und wieder auch mit Windows arbeiten muss, ist es nicht verkehrt, die dort üblichen Tasten-Short-Cuts auch unter MATE zu definieren. Insbesondere die Windows-Taste wird in der Linux-Mint-Version leider vom Menü blockiert, das daraufhin sofort aufspringt. Das ändert man, indem man das Mint-Menü mit der rechten Maustaste anwählt und Einstellungen anklickt. Man klickt auf das Feld Tastenkombination und drückt die Tastenkombination [Windows]+[M] oder sonst eine Kombination. Dadurch wird die Windows-Taste frei für beliebige Kombinationen.Diverse Tastaturkombinationen sind bereits vorbelegt. Sie können aber erweitert werden. Dazu wählt man aus dem Menü Einstellungen|Geräte|Tastenkombinationen. Es erscheint ein Dialog. Dort klickt man den Button Hinzufügen. Es erscheint ein neuer Dialog. Darin gibt man ein:
- Name, der in der Liste der Aktionen erscheinen soll (Zum Beispiel: Dateimanager)
- Befehl, der ausgelöst werden soll (Zum Beispiel: caja .) Der Punkt ist wichtig!