Installation von Ubuntu Linux 10.4 HP nw9440 |
Das Notebook HP nw9440 ist ein 17-Zoll-Notebook und wird von HP als mobile Workstation bezeichnet. Das Gerät wurde in mehreren Varianten hergestellt.
Weitere Ausstattungsmerkmale sind:
Wie gewohnt findet Ubuntu die wichtigsten Treiber selbst und richtet sie automatisch ein. Es gibt keine Rückfragen, alles funktioniert auf Anhieb.
Ein zweiter Akku kann unter das Gerät geklemmt werden. Dieser wird von Ubuntu automatisch erkannt und natürlich einwandfrei verwaltet. Mit beiden Akkus reicht die Ladung bei normalen Arbeiten wie Texterfassung und Internet über WLAN bequem fünf Stunden.
Offensichtlich hat die verbaute Grafikkarte nVidia Quadro FX 1500 einen Serienfehler. Er trat bei allen Modellen nw9440 auf. Beim Nachfolgemodell 1600, die im HP 8710w verbaut ist, gibt es das Problem nicht mehr. Der Herstellertreiber &aquot;repariert&aquot; offenbar das Hardwareproblem. Mit dem Open Source Treiber kommt es immer wieder zu Abstürzen oder Einfrieren.
Der Treiber des Herstellers wird unter System - Systemverwaltung - Hardware-Treiber installiert.
Wohl selten wie sonst zeigt sich hier das Dilemma, das die Herstellertreiber mit sich bringen. Der Hersteller versteht es, die Fehler der Karte in den Griff zu bekommen und auch die Beschleunigung seiner Karte auszureizen. Auf der anderen Seite verhält sich der Treiber nicht ganz systemkonform, was bei einer Open"=Source"=Version vermutlich längst bereinigt wäre. Der Hersteller hat offensichtlich kein Interesse an einer Unterstützung der Linux-Entwickler und damit auch nicht der Linux-Anwender.
Sowohl die CPU als auch die Grafikkarte besitzen eine Heatpipe, also ein Kupferrohr, das in Lamellen ausgefächert wird. In diese Lamellen bläst der Lüfter hinein und kühlt diese, so dass die Hitze von CPU und Grafikprozessor abgeleitet wird. Leider sammelt sich zwischen dem Lüfter und den Lamellen über die Jahre ein Staubteppich, der eine effektive Kühlung verhindert. Die Folge ist, dass der Lüfter immer lauter wird, die Pipe aber nicht gekühlt wird. Der Sensor meldet also weiterhin zu hohe Temperatur, so dass der Lüfter weiter in Fahrt gehalten wird.
Der Staub sollte weg. Von außen ist er kaum entfernbar. Um an den Lüfter zu kommen, müssen Sie die Tastatur abbauen und die Abdeckung zwischen Display und Tastatur entfernen. Nun können Sie den Lüfter ausbauen und den Staubteppich herausholen.
Wenn Sie über Wärmeleitpaste verfügen, können Sie auch die Heatpipes abbauen und die Wärmeleitpaste, die nach einigen Jahren nicht mehr so gut leitet, ersetzen. Die Grafikkarte wird dazu sogar sinnvollerweise ausgebaut, weil sie auch nach unten ableitet.
Dies alles sollten Sie nur dann tun, wenn Sie sicher sind, dass Sie Ihr Gerät auch wieder zusammenschrauben können. HP stellt ein Service Manual zum Download zur Verfügung. Hier finden Sie die einzelnen Schritte aufgeführt. Dazu benötigen Sie eine ruhige Hand, gute Nerven, eine kleine Flachzange und einen Torx-8-Schraubendreher.
Die Alternative KDE stellt sich nicht. KDE 4 ist immer noch nicht absturzsicher und von der Bedienung auch nicht ganz anfängergeeignet.
XFCE wurde ursprünglich als Lösung für altersschwache Rechner gefeiert. Nun wird es wohl zum Sprungtuch für diejenigen, die vor den neuen Bedienungskonzepten von KDE, GNOME und Unity flüchten. Hoffen wir mal, dass XFCE nicht demnächst auch ein modernes Bedienkonzept entwirft.
Mit dem Wechsel der GUI teste ich gleich auch den Wechsel des Unterbaus. Debian Testing statt Ubuntu. Ich nehme an, dass dies vermutlich der langfristige Trend von Mint sein wird.
Die Installation erfolgt relativ ähnlich wie beim normalen Mint. Es wird direkt nach dem Reboot die Installation des NVidia-Grafiktreibers vorgeschlagen. Diesen Moment habe ich leider versäumt, weil ich zunächst sehen wollte, ob inzwischen vielleicht der Open Source Treiber funktioniert.
Das tut er nicht und so muss ich den Grafiktreiber von Hand installieren. Hinweise finden sich im LMDE FAQ:
sudo apt-get install nvidia-kernel-dkms nvidia-glx build-essential nvidia-settings nvidia-xconfig sudo nvidia-xconfig
Nach einem Reboot meldet sich das NVidia-Emblem. Bei der Anmeldung sind noch einige Sprenkler zu sehen, danach ist aber alles gut.
Es stellt sich damit die Wahl zwischen Kernel 3.0 und dem proprietären Grafiktreiber von NVidia. Würde NVidia sich endlich entschließen, die Open Source Community zu unterstützen, stünde der Kunde nicht im Regen. Da der Treiber aufgrund des von NVidia zu verantwortenden Fehlers unverzichtbar ist, muss der Kernel wohl in der alten Version bleiben, bis sich die Situation entspannt.
Dies ist der Nachteil, wenn man auf einen proprietären Treiber angewiesen ist. Man muss warten, bis sich der Hersteller bequemt, den Neuerungen des Kernels zu folgen. Bequemt sich der Hersteller eines Tages nicht mehr, kann man - wie zu Windows-Zeiten - die teure Hardware entsorgen oder den Betriebssystemstand einfrieren.
Section "InputClass" Identifier "touchpad catchall" Driver "synaptics" MatchIsTouchpad "on" Option "TapButton1" "1" Option "VertEdgeScroll" "1" EndSection
Weitere Tests habe ich noch nicht durchgeführt.
Weitere Hinweise zu Laptops und Notebooks unter Linux:
tuxmobil.de von Werner Heuser
tuxmobil.org die internation
ale Version
repair4laptop.org Reparaturanleitungen
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