Mikrofone
Willemers Informatik-Ecke

Mikrofone und Lautsprecher

Vorsicht ist bei Skype oder Audio-Konferenzen geboten, wenn die Ausgabe über Lautsprecher erfolgt. Das führt leicht zu Rückkopplungen, die sich meist nicht unbedingt durch das typische Pfeifen, aber oft durch Delays und Echos bemerkbar machen. Immerhin klingt dann jedes Wort wie das Wort Gottes aus der Höhe, was pädagogisch vielleicht gewollt ist.

Aus diesem Grund sollte man in solchen Fällen idealerweise einen Kopfhörer aufsetzen und nicht vergessen, die Lautsprecher auszuschalten.

Position des Mikrofons zur Schallquelle

Je weiter das Mikro von der Tonquelle entfernt ist, desto mehr Nebengeräusche nimmt es auf, beispielsweise das Raumecho. Die Stimme klingt dünn, verhallt und weit weg.

Ist das Mikro sehr dicht, wird die Stimme voller. Allerdings ist das Risiko von Verzerrungen größer. Das kann durch Einpegeln des Mikrofonlevels bei der Aufnahme in der Regel korrigiert werden.

Schwankt der Abstand zwischen Mikrofon und Kopf, werden die Lautstärkeunterschiede um so höher, je dichter der Mund am Mikrofon ist.

Steht das Mikro im Luftkanal des Sprechers, kommt es leicht zu donnernden Luftgeräuschen, aber auch zu Knallgeräuschen, wenn beispielsweise ein P gesprochen wird. Im Studio verwendet man einen Pop-Filter. Das ist ein dünnes, oft kreisförmiges Tuch, das vor dem Mikro angebracht wird. Man kann auch eine Katze verwenden. Das ist ein fellähnlicher Überzug, den man bei Außenaufnahmen im Fernsehen, insbeondere bei Puschel-TV, sicher schon gesehen hat. Dieser Überzug soll die Windgeräusche reduzieren. Steht weder Puschel noch Pop-Filter zur Verfügung, kann das Mikrofon so positioniert werden, dass es zwar auf den Mund zeigt, aber nicht im Luftkanal ist.

Headsets sorgen für gleichbleibenden Abstand. Die Mikros sind in der Regel nicht im Windkanal, haben aber oft eine schlechte Qualität und sind oft übersteuert. Außerdem klebt das Mikro am Sprecher. Husten oder Trinken werden sofort zu Publikumserlebnissen.

Technische Unterschiede

Laptop-Mikros

Die meisten Laptops verfügen über ein eingebautes Mikrofon. Leider ist dieses oft nicht nur grottenschlecht, es nimmt auch die Eigengeräusche des Laptops auf. Da ist einmal das Lüftergeräusch, daneben aber auch die Tippgeräusche.

Mikrofone mit Klinkenanschluss

Die meisten Computer haben 3,5mm Klinkenbuchsen für Mikrofone. Diese sind an Steckern und Buchsen oft rosa eingefärbt. Hellgrün steht für Kopfhörer und Lautsprecher. Die Verwendung von solchen Mikrofonen klingt in der Regel schon deutlich besser als die eingebauten Mikrofone.

Bei Verwendung eines Headsets entfällt in der Regel auch gleich die Rückkopplungsgefahr.

Mikrofone über USB

Speziell für Podcast werden Mikrofone mit USB-Anschluss angeboten. Das sind dann oft Großmembranmikrofone. Das Marantz Pod Pack 1 kommt gleich mit einem ausfahrbarem Ständer.

Die Verbindung über USB bedeutet, dass das Mikrofon als externe Soundkarte erkannt wird und als solche auch in der Klangregelung gehandhabt wird.

Mikrofone mit XLR-Anschluss

Wenn man schon ein Mikrofon mit XLR besitzt, benötigt dieses oft eine Phantomspannung, ist also nicht über ein einfaches Adapter an den Computer anschließbar.

Hier hilft ein USB-Audio-Interface wie etwa das Miditech Audiolink light.

USB-Geräte überdecken unter Linux meist durch Einstecken das eingebaute Gerät. Das ist in der Regel auch sinnvoll, da man das Mikrofon, das man einsteckt, ja auch verwenden will. Audio-Interfaces haben aber oft auch einen Ausgang und dieser schiebt sich vor den Kopfhörerausgang. Entweder man steckt den Kopfhörer in das Interface oder man stellt dies in den Klangeinstellungen um.

Klang- und Lautstärkeeinstellungen

Über die Klangeinstellungen können die akustischen Ein- und Ausgänge verwaltet werden. Dabei wird in der Regel das Default-Mikrofon eingestellt.

Aber auch die Lautstärkeregelung wird hier vorgenommen. Ist diese zu groß, kann es zu dunklen Verzerrungen kommen, die man im Nachhinein auch nicht mehr aus dem Klang herausregeln kann.

Es ist nicht ganz einfach zu erkennen, ob das Mikrofonsignal zu laut und damit verzerrt oder zu leise ist. Helfen kann da eine Probeaufnahme. Dazu kann man das kostenlose Open-Source-Programm Audacity installieren. Es stellt das aufgenommene Signal optisch als Welle dar. Daran lässt sich schnell erkennen, ob die Welle oben abgeschnitten und damit verzerrt ist oder ob das Signal sehr klein ist. Auch die Rauschfreiheit und die Qualität des Mikrofons lässt sich so verlässlich prüfen, indem man die Aufnahme einfach abspielt.

Auswahl des Audiogeräts

Neben den Standardeinstellungen lassen sich die Audio-Eingänge oft auch durch die Anwendungen auswählen. Das kann dazu führen, dass das Mikrofon plötzlich gar nicht mehr läuft.

Webseiten dürfen aus Sicherheitsgründen nicht einfach auf ein Mikrofon zugreifen. Darum fragen sie immer wieder explizit nach Erlaubnis.