Interviews werden benötigt, um die Anforderungsanalyse mit potentiellen Benutzern abzugleichen, aber auch, wenn Prototypen getestet werden sollen.

Man muss damit umgehen, dass Interviews unterschiedliche Sichten auf gleiche Dinge liefern. Das klassische Beispiel ist die Legende, in der Blinde einen Elefanten beschreiben. Wer die Füße erwischt, beschreibt den Elefant als Stamm, derjenige, der den Rüssel hat, hält den Elefant für einen Schlauch und die Ohren lassen große Lappen vermuten. Alle Aussagen sind richtig, obwohl sie einander zu widersprechen scheinen.

Ablauf eines Interviews

• Einführung: Wer bin ich? Der Moderator stellt sich vor.
• Warm-up: Es geht darum, den Interviewten zu beruhigen, da ihm die Situation fremd ist.
• Main body: Die eigentliche Befragung. Hier gibt es verschiedene Strategien, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
  • Unstrukturiert, Unvorbereitet: Man erhält reiche Antworten, sind aber später eventuell nicht nachvollziehbar.
  • Strukturiert, Fragebogen Pro: Die Ergebnisse sind leicht nachvollziehbar. Man erhält nur kurze Antworten.
  • Semi-strukturiert: Skriptgesteuert, aber Vertiefungsmöglichkeit
• Cool Off: Dank, Geschenk

Fragen

• Geschlossene Frage: direkt und fokussiert, predeterminierte Antworten
• Offene Frage: Interviewter kann erzählen. schlecht zählbar und auswertbar
• Vermeide lange Fragen, Fachjargon, Annahme in Fragen (Warum mögen sie das Produkt?), da so unbewusste Einschränkungen bei der interviewten Personen entstehen.

Biases

• Central Tendency Bias: Bei Fragen von 1 bis 10 bevorzugen die Leute meist die mittleren Werte.
• Acquiescence Bias: Neigung zur Zustimmung
• Social Desirabiliy Bias: Jeder versucht sich selbst im besten Licht darzustellen.

Fragetechnik

• Vorgehensweise und Motivation erfragen
• Nicht nach Gefallen des Produkts fragen
• Keine Worte in den Mund legen
• Eine Unterhaltung führen, kein Verhör

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