Carl Diercke

Carl Friedrich Wilhelm Diercke wurde am 15.9.1842 in Kyritz/Brandenburg geboren, starb am 7.3.1913 in Berlin-Wilmersdorf und wurde am 11.3.1913 in Schleswig (Friedrichsberg) beerdigt.

Seine Eltern sind der Gastwirt und Braueigner Carl Friedrich Daniel Diercke und Louise Dorothee, geb. Müller.

Er war verheiratet mit Hermine Marie Ottilie Lucas, geb. am 7.4.1848 in Berlin, gestorben am 5.9.1907 in Schleswig. Dort begraben am 9.9.1907.

Carl und Ottilie Diercke hatten acht Kinder:

Lebensstationen

Kyrith/Brandenburg

Hier wurde Carl Diercke geboren. Die Familie Diercke war in Kyritz seit Anfang des 18. Jahrhundert ansässig. Der jüngere Bruder übernahm das Gastgewerbe des Vaters. Seine Mutter stammte aus Salzwedel und heiratete nach dem frühen Tod ihres Mannes einen ehemaligen Lehrer.

Berlin ca. 1860 bis 1873

Carl Diercke absolviert von 1860-1863 seine Lehrerausbildung in Berlin. Er erhält die Lehrbefugnis für die Fächer Chemie, Französisch, Geographie, Geometrie, Latein, Naturgeschichte, Pädagogik und Rechnen. Von 1865 bis 1869 arbeitet er als Privatlehrer in Riga. Im Jahre 1870 wird er zum Seminarleiter in Berlin berufen.

Carl Diercke heiratet 1871 Hermine Marie Ottilie Lucas. Der älteste Sohn Carl wurde hier geboren.

Stade 1873-1882

Hier wurden seine Kinder Paul, Luise, Anna, Elisabeth, Heinrich und Clara geboren.

Er war Direktor des Stader Seminars, in dem Volksschullehrer ausgebildet wurden. Das Studienseminar Stade für das Lehramt an Gymnasien trägt heute den Namen "Carl-Diercke-Haus".

1883 erschien erstmals der Atlas für höhere Lehranstalten. Er war gemeinsam mit dem Kartographen Eduard Gaebler aus Leipzig der Herausgeber des "Schul-Atlas über alle Teile der Erde".

Osnabrück 1885 bis Februar 1899

Seine Tochter Leni wurde hier geboren. Hier war er als Regierungs- und Schulrat und als Seminardirektor tätig.

Ab 1893 bis zu seinem Tod wurde er der Herausgeber des gesamten Atlanten- und Kartenprogramms von Westermann.

Schleswig März 1899 bis September 1908

Carl Diercke wohnte zunächst im Ortsteil Friedrichsberg in der Friedrichstr. 62.
Am 23.4.1900 kam der älteste Sohn Carl aus Ralum in Neu-Pommern, Bismarck-Archipel wohnte für fünf Monate in der Friedrichstr. 62. Am 24.9. fuhr er wieder dorthin zurück.
1901 heiratete seine Tochter Luise den Leutnant Arnold Willemer.
1903 erschien die ersten Diercke-Wandkarten (Brandenburg und Palästina).
1904 wohnte die Familie in der Bahnhofstr. 10. In diesem Jahr wurde er auch zum Geheimen Regierungsrat ernannt.
Im Jahre 1907 starb seine Frau Ottilie und wurde in Schleswig begraben.
1908 ging er in Ruhestand und bekam aus diesem Anlass den Königlichen Orden dritter Klasse verliehen. Als er fünf Jahre später in Berlin starb, wurde er nach Schleswig überführt und hier begraben.

Berlin-Wilmersdorf September 1908 bis März 1913

Carl Diercke zog mit vierköpfiger Familie von Schleswig nach Berlin. Darunter dürfte in jedem Fall seine Tochter Clara gewesen sein. Sie lebte bis zu ihrem Tod in Berlin. Sie war die letzte lebende Diercke in Deutschland. Elisabeth und Leni dürften ebenfalls mit ihrem Vater nach Berlin gezogen sein. Carl Diercke wohnte zur Zeit seines Todes am Kaiserplatz 13.

Diercke heute

Lange vermutete man, daß der Name Diercke ausgestorben sei. Aus diesem Grund nannte der Sohn von Luise Willemer, geb. Diercke, seinen dritten Sohn Dierck. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass es noch eine ganze Reihe von Dierckes in Australien gibt.
Einen erheblichen Teil der Informationen hat Herr Dr. Drebes (Schleswig) ermittelt.